Seit September 2002 sind unsere Stolten’s
im Internet online.
Wie die Homepage entstand und
was sich daraufhin getan hat.


Das erste was mich wunderte und vor allem freute war, das der Zählerstand der Homepage in unglaublicher Geschwindigkeit in die Höhe schnellte, und das schon nach wenigen Tagen. Darüber muß ich sagen war ich am meisten erstaunt. Jetzt nach fast einem Jahr Präsenz hat er schon weit über 1100 Zugriffe auf die Seite gezählt. (unten rechts der aktuelle Stand)

Nachdem die Homepage ca. 4 Wochen im Netzt war, begann dann die eigentliche Arbeit. Und das war auch gut so, denn nachdem die Homepage fertig im Netz stand bin ich in ein “kleines Loch” gefallen. Ich war richtig traurig das alles “schon” fertig war. Nun konnte man das Werk bestenfalls “nur” noch betrachten. Alle Stolten’s waren erforscht, mehr geht wohl nicht – dachte ich!

Scannen, Fotos restaurieren
und Texte schreiben
Ich hatte die vielen Bilder gescannt, einige koloriert, alte zerknitterte und verschrammte Bilder restauriert, die dunklen aufgehellt und die überbelichteten oder vergilbten Kontrastreicher gemacht. Das hat mir wirklich Spaß gemacht die alten Stolten‘s wieder ansehnlich zu machen. Ich hatte bei dieser intensiven Arbeit dabei sogar eine Beziehung zu meinen Ahnen bekommen, hatte manchmal das Gefühl das mir der eine oder andere “alte” Stolten über die Schulter schaute und sich freute das Er oder Sie nun nicht in Vergessenheit geraten werden und die Personen auf den Fotos wieder Namen bekommen. Denn mit dem aussterben meiner Generation wäre das Wissen um die Personen auf den Fotos sehr wahrscheinlich ausgestorben und die Fotos bestenfalls auf einem Flohmarkt als anonymes Deco verscherbelt worden. Viele Fotos sehen nun besser aus als das Original, vor allem sind sie schärfer und Kontrastreicher. Es ist wirklich erstaunlich wie nahe man seinen Ahnen kommen kann und sie dabei förmlich fühlen kann.
Anschließend, und auch schon zwischendurch, habe ich die ganzen Texte für die Homepage geschrieben, es sollte ja nicht nur ein Stammbaum werden, sondern ich wollte Geschichten dazu schreiben, damit es nicht allzu Langweilig für den Betrachter wird. Geschichten die ich aufgeschnappt habe, an die ich mich erinnere oder solche die ich richtig ausgraben mußte und natürlich meine eigenen Eindrücke. Erst einmal in Kladde, dann in Reinschrift.

Die Gestaltung
der Homepage
Dann ging es endlich an die Gestaltung der Homepage, da habe ich am meisten mit herum Experimentiert. Neu gemacht, gelöscht, verworfen. Manchmal sah es einfach zu schlicht aus, dann wieder völlig überladen und zu bunt. Zeitweise habe ich verzweifelt aufgeben, hab es überschlafen und doch weiter gemacht bis schließlich alles den jetzigen Zustand erreicht hatte mit dem ich Zufrieden bin.

Verwandschaftverhältnisse und dabei
nicht den Überblick verlieren.
Am schwierigsten für mich war es den Überblick zu behalten, und zwar den Überblick der Familienverhältnisse – Wer gehört zu wem, wer ist wessen Cousine und in welchem Grad. Ist es ein Onkel oder ein Ur-Großonkel, eine Tante oder eine Nichte. Dann die vielen gleichen Vornamen der Stolten‘s, diverse Heinrich’s, Hinrich’s, Anna’s oder Elisabeth’s und alles unterschiedliche Personen. Das fand ich war wirklich nicht leicht und erforderte meine totale Konzentration, zumal mein Verständnis von Familienverhältnissen vor meiner Ahnenforschung so in etwa bei Cousin und Cousine aufhörte. Also sich einfach mal eine halbe Stunde hinsetzten und weiter machen ging nicht. Ganz oder gar nicht, sonst verliert man den Faden, ich jedenfalls. Und so ist es nicht selten passiert das ich zu Matina, meiner Frau sagte: “Ich geh’ mal eben kurz in den Keller an den Computer.” Das war dann um 18 Uhr. Zurück ins Wohnzimmer fand ich dann Matina vorm Fernseher sitzend, mich besser wissend anlächelnd und mit einer Kopfbewegung zur Uhr deutend, während der Abspann vom Samstagabend- Film lief.

Und dann die ganzen Fremdworte in dem Programm mit dem ich die Homepage gemacht habe. Meta Tags, Frames, Hot Spots, usw., waren bis dahin für mich eine Gleichung mit diversen Unbekannten. Ich hatte bis zum Zeitpunkt der Idee meiner Homepage keine Ahnung wie so ein Programm funktioniert. Ich mache das nach dem Motto: learning by doing. Ich fange einfach an und probiere herum bis es klappt. Einige Vorläufer Versionen der Homepage sind so auf ewig verschwunden, die konnte ich einfach nicht wieder herstellen nachdem ich sie total verspeichert hatte. Alles in allem war ich wohl insgesamt 6-8 Monate dabei bis mir die vorläufige Homepage so gefiel das ich mich traute sie ins WWW stellen konnte.

Der erste upload
Und dann kam er, der erste Upload – und Zack, weg war die Arbeit, einfach im Datennetz entschwunden und ich hatte nach über einem halben Jahr Arbeit mein Hobby verloren – war ja nun nix mehr zu tun, die Arbeit war fertig. Hier und da vielleicht noch eine kleine Schönheitskorrektur, noch ein Foto einfügen, Textkorrekturen, aber das waren ja nur Kleinigkeiten. Peanuts!

Wie gesagt 4 Wochen nach dem ersten upload ging es los. Die Seiten wurden nach dieser Zeit erstmals von den großen Suchmaschinen gefunden und waren nun auffindbar. Wenn man Heute bei Google nur das Wort Stolten eingibt erscheint der Eintrag sogar fast an erster Stelle. Darauf bin ich schon ein wenig Stolz – wie ein Stolten eben.

Und dann ging es eigentlich Schlag auf Schlag, ein Mail nach dem anderen traf ein. Zuerst Glückwünsche von anderen Ahnenforscher, dann ganz allmählich kam auch Stoltenpost, wie ich meine E-mails jetzt immer betitele.

Aber der Reihe nach:
Zuerst wurde meine direkte Familie auf mich aufmerksam. Hierbei vor allem mein Onkel Reinhard Stolten, der viele Fotos beisteuerte, die urplötzlich aus dem nichts auftauchten. Hat er auf seinem Speicher in einem ollem Schrank gefunden, sagte er. Dann nicht zu vergessen seine Beiträge zu unserer Stolten-Koch-Ecke.

Als nächste fand ein reger Telefon- und Mail Kontakt zwischen Reinhard, mir und meinem direktem Cousin Peter Stolten statt. Ich muß dazu sagen, das wir uns seit mindestens 12 Jahren weder gesehen noch gehört haben. Das ganze gipfelte dann darin, Das wir ein kleines Stolten-Treffen in Hamburg-Ottensen organisierten. Onkel, Tanten, Brüder, Cousin, Cousinen und Enkelkinder, insgesamt 14 Stolten’s trafen sich im Mai 2003. Und es soll nicht das letzte gewesen sein.

Begegnungen und
Reaktionen durch die Homepage
Im eisigen Januar 2003 fand das erste Treffen der Stolten-Linien in Hamburg in einem Griechischem Restaurant statt. Michael und ich trafen uns nach vielen Mails und einigen Telefonaten endlich persönlich. Michael und ich haben uns per Internet schon bevor ich meine Seiten einstellte kennen gelernt. Ich habe in das Gästebuch seiner Seiten geschrieben, nachdem ich feststellte das es noch mehr Stolten’s als die unseren gab. Michael Linie. Michael erforscht eigentlich hauptsächlich die Familie Ohrts. Michael’s Mutter ist ein geborene Stolten und so hatte Michael eine Rubrik mit seinen Forschungsergebnissen seiner Stolten’s ins Internet gestellt, auf die ich aufmerksam wurde. Nachdem wir nun unsere Daten zusammen fügten stellte sich heraus, das Michael Ohrts und ich, Heiko Stolten Cousins in 10. Generation sind. Unsere Verwandtschaft begründete sich, wie wir feststellten mit der Hochzeit von Casten und Trine Stolten am 27. September 1668 in Leezen, bzw. mit der Geburt deren Söhne Hinrich (geb.1674, Michael’s Linie) und Hans (1677, Heiko’s Line). Beide Brüder wurden damals im Abstand von 3 Jahren geboren, Nichael und ich sind auch 3 Jahre auseinander. “Zufall”??!!

Ungefähr zur selben Zeit, am 25.2.2003 bekam ich ein E-Mail aus Paraguay. Das Mail hätte ich unter normalen Umständen nie geöffnet – Aus Paraguay, womöglich ein Virus dachte ich zuerst. Aber der Absender war eindeutig, Uwe Stolten stand da. 

Uwe schrieb, das er auch Verbindungen nach Tönningstedt hat und nun beruflich in Paraguay lebt. Uwe ist ein Abkömmling der Tönningstedter Stolten-Linie vom Stolten’s Gasthof. Uwe und ich stehen nach wie vor im Mailkontakt. Uwe wollte wissen ob wir wohl miteinander verwandt sind. Bisher habe ich dafür keine Hinweise gefunden (auch noch nicht gesucht). Ich denke aber, und Michael Ohrts denkt da genau so, das die Stolten’s im Raum Schleswig Holstein alle irgendwie miteinander verwandt sind. Zumindest über viele Generationen. So wie Michael Ohrts und ich Cousins sind und zwar in der 10. Generation. Keiner von uns hätte das für möglich gehalten, doch die Kirchenbücher beweisen dies eindeutig.

Zwischenzeitlich lernte ich Horst Kröpke aus Berlin kennen, Michael machte mich auf Horst’s Seite aufmerksam. Horst hat eine tolle Chronik über Tönningstedt geschrieben die “Das Dorf meiner Kindheit” heißt. Horst hat seine Kindheit und frühe Jugendzeit in Tönningstedt verbracht und ist auch dort zur Schule gegangen. Horst hat eine sehr enge Beziehung zur Stoltenfamilie in Stolten’s Gasthof.

Durch “Zufall” entdecke ich ein Foto das Horst auf seine Seite gestellt hat. Ein Foto seiner Schulklasse in Tönningstedt. 4 Stolten’s sind darauf zu sehen, unter anderem lese ich da den Namen Uwe Stolten. Ich fragte Horst, und es stellte sich heraus des es sich dabei tatsächlich um den Uwe Stolten handelt der mir aus Paraguay geschrieben hatte. Ich habe Uwe gleich diese Foto nach Paraguay geschickt und er war natürlich hocherfreut seinen alten Kumpel darauf zu sehen, denn Uwe hat dieses Foto selbst einmal gehabt, es aber im laufe der Zeit verloren. Uwe und Horst sind in der Schul- und Jugendzeit sehr enge Freunde gewesen und hatten sich über die Jahre aus den Augen verloren. Nun war der Kontakt wieder hergestellt und die zwei mailen miteinander.

Ein weiteres Mail von einem Stolten traf im Juni 2003 ein. Florian Stolten fragt nach, ob er und sein jüngerer Bruder nicht auch in den Stammbaum aufgenommen werden könnte (siehe Gästebuch). Beide stammen aus der Linie von Michael. Man beachte das Florian zu diesem Zeitpunkt 17 Jahre alt ist und sich sehr für die Ahnenforschung interessiert. Florian ist zudem das Patenkind von Michael und beginnt nun seine Vorfahren auszufragen. Demnächst also wird die Linie erweitert um den Zweig der dann vorerst so lange mit Florian und seinem Bruder endet, bis einer von beiden oder sogar beide für Nachkommenschaft sorgen.

Am 14. Juni 2003 erhielt ich ein weiteres vielversprechendes Mail das weitere Ahnenforscher-Arbeit in Aussicht stellte. Dieses Mail kam von einer jungen Frau die behauptete das Ihr Vorfahre, ein gewisser Hinrich August Stolten, geb.1847 ist. Bei Hinrich August Stolten, ein Sohn von Hans Hinrich Stolten (Michael’s direkte Linie), hatte unsere Ahnenforschung bisher keine weiteren Ergebnisse gebracht. Doch nun mit einem Schlag sollte dieser Zweig Lückenlos bis in die Gegenwart weiter geführt werden können! Der Clou an der ganzen Sache war, das die Schreiberin des Mails tatsächlich zu unserer Stolten Linie gehört und wir somit eine neue Cousine gefunden haben. Und damit nicht genug, Kathrin Stolten, so heißt unsere neue Cousine, aus Fredesdorf (bei Leezen) erzählt das sie selbst schon mit der Stolten-Ahnenforscherei begonnen hat und einen Stammbaum zusammen gestellt hat der ca. 250 Jahre in die Vergangenheit reicht.

Wir wollten uns natürlich so schnell wie möglich persönlich kennen lernen. Einige Mails gingen hin und her, Michael schaltete sich dazu und am 5. August 2003 vereinbarten wir ein treffen. Eigentlich in Tönningstedt in Stolten’s Gasthof, doch der war geschlossen. Kurzerhand luden Kathrin und ihre Mutter, Michael und mich zu sich nach Hause nach Fredesdorf ein. Und was wir da zu sehen bekamen war wirklich ganz und gar erstaunlich. Mal ganz abgesehen von dem Storchenpaar mit seinen Jungen direkt vor der Haustür. Bergeweise Familienfotos, Dokumente, ein fertiger Stammbaum und eine Stolten-Familie die an unserer Forschung interessiert ist. Besonders die alten Fotos hatten es uns angetan, und als wir Michael’s, meine und Kathrin’s Fotos ansahen, stellten wir bei vielen Stolten’s doch eine frappierende Ähnlichkeit untereinander fest. Und da soll mal einer sagen die Stolten’s sind nicht miteinander verwandt.

Die Zeit bei Kaffee und Kuchen und einem Tisch voller Stammbäume und Fotos ging viel zu schnell vorbei. Was sind schon 3 ½ Stunden bei so einem Thema. Aber wir werden das bestimmt wiederholen.

Tja, und dann hoffe ich, das wir Kathrin damit infiziert haben ihren Stammbaum auch ins Internet zu stellen. Oder – und das war eine unserer Ideen, wir schmeißen unsere gesamten Daten zusammen und machen eine große Stolten-Seite.

Aber das ist noch Zukunftsmusik. Aber die Zukunft kommt ja bekanntlich schneller als man es denkt. Jetzt wollen wir aber erst einmal die Planung des Stolten-Treffens in Angriff nehmen. Jetzt schon zu dritt, denn Kathrin macht auch mit.

 

© September 2003 by Heiko Stolten